Slow-Fashion vs. Fast-Fashion

Wer kennt dieses Phänomen nicht? – Man guckt in den vollen Kleiderschrank und denkt „Ich habe wirklich nichts zum anziehen“. Aber woran liegt das? Weil wir ohne System einkaufen. Oft sind es Schnellschüsse, die wir tätigen und die sich dann hinterher als Fehlkauf herausstellen. Uns gefällt ein Trendteil, dass unüberlegt im Warenkorb oder der Einkaufstasche landet – zu Hause stellen wir dann fest, dass man es schlecht kombinieren kann oder dass es so auffällig oder besonders ist, dass man es nur zu bestimmten Anlässen tragen kann. Es kann aber auch sein, dass man dem Lauf der Fast Fashion Branche gefolgt ist und sich wieder Mal ganz unbewusst von einer Sale Aktion zu einem Kauf hat hinreißen lassen. 

Slow-Fashion – Ein fester Bestandteil unserer Markenphilosophie

Deswegen verfolgen wir als junges Fashionlabel den Slow Fashion Ansatz. Das bedeutet, dass wir nicht wie viele andere Modehersteller mehrere Kollektionen pro Saison entwickeln, sondern nach und nach ein Standard Basic Programm aufbauen wollen. Unsere Bekleidungsteile sind schlicht, setzen aber dennoch ein klares Statement. Der Käufer soll sich mit den Sachen identifizieren können, sodass sie im besten Fall zu Lieblingsteilen werden, die aus dem eigenen Kleiderschrank gar nicht mehr wegzudenken sind.

Wir produzieren nicht X Stückzahlen vorab, die womöglich gar nicht verkauft werden, weil dann schon wieder ein anderer Trend in den Medien und Modemetropolen rum geht – Wir produzieren nach Bedarf! Sprich wir haben eine dauerhafte, zeitlose NOS- Kollektion*, deren Teile erst mit dem individuell bestellten Design veredelt werden, wenn die Bestellung des Kunden bei uns eingegangen ist.

*NOS = Never Out of Stock

Capsule Wardrobe – der minimalistische Kleiderschrank

Aufgrund des zuvor beschriebenen Vorgehens, lassen sich unsere Produkte perfekt in Deinen bestehenden Kleiderschrank integrieren bzw. in eine Capsule Wardrobe einplanen.

Aber was genau ist eigentlich diese zu Deutsch genannt „Kapsel-Garderobe“, über die mittlerweile viel in Bezug auf nachhaltigen Modekonsum gesprochen wird?

Im Detail geht es darum, dass man mit einer festen, kleinen Anzahl an Kleidungsstücken, größtenteils bestehend aus Basics, viele verschiedene Outfits kreieren kann. Ziel ist es, dass man quasi alles mit allem kombiniert und dadurch viele tolle verschiedene Looks erhält.

Dieser Ansatz unterstützt einen nachhaltigen Konsum im Bereich der Mode, er lässt Dich geplant und nur nach Bedarf shoppen. Nebenbei hat er natürlich auch den positiven Nebeneffekt, dass er nicht nur Deine Geldbörse, sondern auch unsere Umwelt schont! Keine Fehlkäufe von Trendteilen mehr, die sich nicht in Deinem Kleiderschrank integrieren lassen.

Wie das klappen soll? Wenn Du dieses Experiment eingehen möchtest, solltest Du Dir bewusst sein, dass Du Deine Garderobe auf ein Minimum reduzieren musst. Es bleiben nur noch die Kleidungsstücke, die vielfältig kombiniert werden können oder die zu Deinen absoluten Lieblingsstücken gehören. Das bedeutet außerdem ab sofort auch, dass Du Dein Kaufverhalten ändern musst, sprich kein Langeweile- oder Trend-Shoppen mehr – jetzt werden neue Bekleidungsteile nur noch nach System und ganz bewusst eingekauft. 

Du lernst einen bewussten und nachhaltigen Umgang mit Deiner Bekleidung – Du lernst jedes Kleidungsstück wertzuschätzen und es dementsprechend auch so zu behandeln.

Dadurch, dass sich die Kleidungsstücke auf ein Minimum zwischen 10-37 Teilen pro Jahreszeit/Saison begrenzen, behältst Du einen guten Überblick über Deine vorhandenen Teile. Darüber hinaus ist es sinnvoll, diese nach Jahreszeit zu trennen. Ein zeitsparender Vorteil bei der Wahl des richtigen Outfits am Morgen, denn Du hast nicht mehr die Qual der Wahl wenn Du Deinen Kleiderschrank öffnest, sondern kannst quasi blind reingreifen, denn alles ist durchdacht und passt sowieso zusammen! Deswegen kann es ab jetzt auch nicht mehr heißen „Ich habe absolut nichts zum Anziehen“, denn Dein Kleiderschrank ist mit allem ausgestattet, was Du für ein gutes Outfit brauchst!

Als Erfinderin für diesen tollen Ansatz können wir übrigens Susie Faux feiern, eine ehemalige Boutique-Besitzerin aus London. Sie hat uns schon in den 70-ern gezeigt, wie ein durchdachter Kleiderschrank auszusehen hat und präsentierte ihr Prinzip der „Minimal-Wardrobe“.​ ​​

 

Fotos von Melanie Sanow

Na, bist Du nun auch angefixt, Dich dieser Challenge zu stellen, aber fragst Dich noch wie Du es am besten angehen sollst – dann lies unseren Blogbeitrag noch bis zum Ende, denn jetzt folgen wertvolle Tipps.

Wie stelle ich mir meine eigene Kapsel-Kollektion zusammen?

Beginne mit einer Saison, beispielsweise für die Sommerzeit und überlege Dir, wie viele Kleidungsstücke du in Deinem minimalistischen Kleiderschrank für diese Zeit lassen möchtest. Es ist wichtig sich vorab eine Grenze zu setzen. Hierdurch verhinderst Du, dass das Ganze wieder ausartet und damit Du keine Ausrede mehr hast, warum Du Dich nicht von einem bestimmten Teil trennen solltest. Oder besser noch, warum Du bei Deiner nächsten Shopping Tour nicht doch noch das eine T-Shirt Schnäppchen aus dem Sale mitnehmen solltest.

  1. Wir empfehlen für den Start, dass man sich auf 37 Teile begrenzt, denn dieses Prinzip braucht Übung und wird für viele mit Sicherheit schon so eine große Umstellung sein.
  2. Wenn Du es nicht sowieso schon so sortiert hast, sortiere Deine vorhanden Kleidungsstücke nach den Saisons Frühjahr – Sommer – Herbst und Winter!
  3. Anschließend pick Dir schonmal Deine vorhandenen Basics heraus, denn diese lassen sich später am einfachsten kombinieren.
  4. Jetzt heißt es Ausmisten – dabei solltest Du Deine absoluten Lieblingsteile erstmal raussuchen und beiseitelegen, denn die sollen weiterhin Bestand in Deinem Kleiderschrank sein!

Generell gilt hier die Regel, dass die Sachen die Du seit mehreren Monaten nicht mehr getragen hast aussortiert werden. Das gleiche gilt für Sachen die nicht richtig sitzen, die vielleicht etwas zu klein oder zu groß sind.

Nun sollte Deine Garderobe schon um einiges geschrumpft sein, oder? Also geht es jetzt nochmal an die Stapel, die Du behalten möchtest. Achte hierbei darauf, für welche Saison Du gerade Deine Kapsel planst und ob die Farbe und das Muster wirklich zum Stil zu der anderen Bekleidungsstücke passt und ob es sich somit gut integrieren lässt.  

Lass Dir hierbei genügend Zeit, denn Du musst Dich vielleicht in Deinem Stil noch einmal neu finden. Hier ist Geduld und Durchhaltevermögen gefragt, wenn Du vorher eher unbewusst Deine Bekleidung eingekauft hast. Aber wir garantieren Dir, dass es sich lohnt!

Bevor Du mit dem Ausmisten Deines Kleiderschranks beginnst, hier noch ein paar Tipps:

Welche Möglichkeiten habe ich, meine aussortierten Teile sinnvoll und nachhaltig zu „entsorgen“?

  1. Secondhand Läden – siehe hierzu auch den Textabschnitt @freiraum_secondhand
  2. Kannst Du vielleicht jemand anderem noch eine Freude damit machen? Hast Du eine Schwester/Einen Bruder oder eine/n Freund/in der sich über die Sachen freuen könnte?
  3. Online verkaufen oder als zu verschenken inserieren, auf den zahlreichen bekannten Plattformen wie Mädchenflohmarkt, Ebay Kleinanzeigen etc. oder selbst einen Flohmarkt besuchen.
  4. Mit Freundinnen eine Tauschparty organisieren.

Was Sollte auf keinen Fall in Deiner Kapsel fehlen?

  1. Ein weißes Basic T-Shirt gehört für uns in jede Capsule Wardrobe – Damit es zeitlos und über lange Zeit getragen werden kann solltest Du hierbei natürlich auf eine gute Qualität achten. Was ist Deine Lieblingsform? Magst Du es lieber körperbetont, enganliegend und tailliert oder soll es besser oversized sitzen? Lieber mit V- oder Rundhalsausschnitt? Hier gilt es nun Entscheidungen zu treffen!
  2. Ein grauer Sweater ist unserer Meinung nach nicht mehr wegzudenken in den Must-Have der Basic Garderobe. Deswegen findest Du diesen auch in unserem Shop. Auch hier musst Du für Dich und Deinen Stil die Entscheidung treffen, ob es beispielsweise mit oder ohne Kapuze sein soll.
  3.  Zwei Jeans in verschiedenen Farbtönen solltest Du auf jeden Fall auch integrieren. Denn damit kannst Du garantiert nichts falsch machen, da sie einfach und flexibel zu kombinieren sind.
  4. Ein schwarzer Blazer oder ein Cardigan/Strickjacke ist auch oft unverzichtbar und wertet Deinen Look gekonnt auf.
  5. Nicht mehr wegzudenken sind ein schlichtes paar Sneaker in einem neutralen Farbton wie schwarz oder weiß.

Wichtig: Natürlich kannst Du auch mal ein farbliches Highlight setzen, aber dabei solltest Du immer bedenken, dass es Dir vielleicht in der nächsten Saison nicht mehr gefällt. Oftmals sind farbliche Highlights nicht so einfach in eine Garderobe zu integrieren. Wie wäre es, wenn Du farbliche Akzente in Form von Accessoires setzt. Oder Dich auf 1-2 Highlight Bekleidungsstücke für eine Saison in Deiner Kapsel beschränkst? Dafür empfehlen wir Dir in Secondhand Läden zu stöbern – hier findest Du ganz besondere Einzelteile, die Deine Basic Garderobe aufwerten können! Hierzu möchten wir Dir im weiteren Verlauf gerne das Konzept des Münsteraner Startups „Freiraum Secondhand“ vorstellen.

Freiraum Secondhand, ein Textil Start-Up aus Münster, welches durch seine nachhaltigen Ideen hervorsticht und unserer Meinung nach viel mehr Aufmerksamkeit verdient! Deswegen möchten wir euch dieses innovative Konzept vorstellen, als Idee, wo Du Deine aussortierte Kleidung mit gutem Gewissen abgeben kannst, aber auch nachhaltig für Deinen neuen Capsule Wardrobe Look shoppen kannst.

2020 wurde „Freiraum Secondhand“ in Münster gegründet, das Besondere an dem Konzept der 3 jungen Gründer ist, dass das Team die aussortierten und abgegebenen Bekleidungsteile nach den 3 Kategorien Verkauf, Spende und Upcycling sortiert. Sie bewerten, ob sich ein Kleidungsstück noch für den Verkauf in ihrem ortsunabhängigen Onlineshop oder ihrer Filiale in Münster eignet und Du dafür eine Verkaufsprovision erhältst oder ob es gespendet oder upgecycelt wird.

Jedes Kleidungsstück findet somit noch einen Wiederverwendungszweck und befindet sich in einem geschlossenen Textilkreislauf – kein Bekleidungsstück wird einfach so weggeworfen! Jedes abgegebene Kleidungsstück wird wertgeschätzt und wenn es sich für den Verkauf nicht mehr eignet, wird es an eine wohltätige Organisation beispielsweise das Haus der Wohnungslosenhilfe in Münster gespendet oder es wird zu neuen, coolen Produkten upgecycelt. Wenn Du also vor hast Deinen Kleiderschrank auszumisten, dann gib Deine Kleidung bei Freiraum Secondhand ab, denn dadurch stellst Du sicher, dass Deine aussortierte Kleidung auf jeden Fall in gute Hände kommt und ein sinnvolles „zweites“ Leben erhält! Für manch einen könnte ein Teil, das in Deinem Kleiderschrank verstaubt und nicht getragen wird vielleicht ein neues Lieblingsteil sein. 

Secondhandmode ist individuell, Du kannst Dir mit tollen Einzelstücken Deinen ganz eigenen Look kreieren und kannst hier besondere Highlights und echte Hingucker für Deine Capsule Wardrobe in Kombination zu Deinen Basicprodukten von richtung°heimat finden.  

Merk Dir die Adresse oder wirf gleich einen Blick auf www.freiraum-secodhand